Wir alle kennen diese dunkle Ahnung, die im Laufe der Jahre zur Gewissheit wird:
Leben tut weh.
Schmerz gehört zum Leben dazu. Sowohl seelische als auch körperliche Schmerzen. Sie haben eine wichtige Warnfunktion. Sie signalisieren, dass etwas nicht stimmt.
Aber: Schmerzen zu haben bedeutet nicht notwendigerweise, zu leiden!
Wie stark wir unter einem Schmerz leiden hängt davon ab, wie wir mit ihm in Beziehung treten.
Schmerz ist eine sensorische Empfindung im Körper. Sie ist wertfrei beschreibbar.
Leiden hingegen ist eine emotionale Reaktion auf den Schmerz. Eine Geschichtedarüber, wer das Leid wie und wann verursacht hat. Leiden ist der emotionale, mentale, physische Kampf gegen den Schmerz. Seine Rechtfertigung, seine Verurteilung, seine Dramatisierung.
Schmerz hat also eine sensorische und eine emotionale Komponente.
In der buddhistischen Lehre wird hierfür die Metapher des zweiten Pfeils verwendet. Die sensorische Schmerzempfindung ist der erste Pfeil, der von außen kommt. Den zweiten Pfeil schießt der Verletze selber auf sich. Er steht für die innere Reaktion auf den Schmerz. Den Widerstand. Die Wut. Das Selbstmitleid. Die buddhistischen Mönche lernen in der Meditation, bei der Wahrnehmung des ersten Pfeiles, also der realen körperlichen Empfindung des Schmerzes im Hier und Jetzt zu bleiben.
So lässt sich das Leid überwinden. Alle Methoden, die zur Aktivierung des parasympathischen Nervensystems beitragen – des Teils des autonomen Nervensystems, der für die Entspannung zuständig ist – können eine LANGFRISTIGE Schmerzlinderung bewirken. Eine wertfreie und entspannte Wahrnehmung des Schmerzes durchbricht auch den Teufelskreis aus Angst, Einschränkung der Bewegung und Depression – alles Zustände, die das negative Schmerzempfinden nur noch verstärken.
Egal, welche Methode Dir also zusagt, ob die Grinberg Methode, MBSR, Meditation oder „Fünf-Minuten-Still-Sitzen-Atmen-und-Klappe-halten“ : das Fokussieren auf die sensorische Komponente des Schmerzes ist der Schlüssel zu einem neuen Umgang mit dem Schmerz!
Richte Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Körper und entziehe damit, dem zweiten Pfeil die Aufmerksamkeit. Wenn Du Deinen Körper spürst, wird es still im Kopf. Lasse Dich wirklich ein auf den Schmerz, ohne ihn zu bewerten: dann wirst Du seine Veränderbarkeit ERFAHREN.
Im nächsten Blogbeitrag zeige ich Dir eine fünf-minütige Übung dazu! Trag Dich in meinen Newsletter ein, wenn Du sicher stellen willst, dass sie bei Dir landet!
Liebst, Katrin